November

November

November,
du heilsame Zeit der Nachsicht.
Du Zeit, in der die Farben sterben dürfen,
nach dem letzten rauschenden Fest
aus Röte und Gold.
Du hast schon gewartet
hinter randvollen Körben,
zwischen Quitten, Birnen und Pilzen
und dem beglückenden Duft
fruchttragender Arbeit.
Du hast schon leise gerufen
nach den müden Händen,
die ausruhen wollen,
nach den schwer gewordenen Lidern
und den mit Erfahrung gesättigten Herzen.
Du hast deine Arme
um das alternde Jahr gelegt
und um alle Dinge,
für die es nun zu spät geworden ist.
In dir verläuft die Schwelle
zwischen Herbst und Winter,
auf die du uns setzt,
wie Vögel auf Zweige,
die bereit sind, ein Lied zu vergessen
und sich ein neues schenken zu lassen.

Giannina Wedde

Der November wartet mit einem besonderen Geschenk – eine Einladung, zur Ruhe zu kommen, den veränderten Rhythmus der Natur, des Jahreskreises wahrzunehmen und anzunehmen.
Das ist nicht leicht.

Im Außen ist es laut, schmerzhafte Nachrichten machen uns hilflos, werfen viele Fragen auf.
Die Arbeit fordert meine ganze Aufmerksamkeit.
Es braucht immer wieder eine bewusste Entscheidung, mich nicht in dem Hamsterrad zu verlieren.
Um in meiner Kraft zu bleiben erlaube ich mir ein pendeln,
immer wieder aus meinen Alltagsrollen einen Schritt zurückzutreten.
Was brauche ich, welche Bedürfnisse melden sich?

Ich habe erst langsam verstanden, dass es auch dazu Zeit braucht, um überhaupt spüren zu können, was mir guttut.
Ein Wohlwollen mir gegenüber, dass ich für andere immer bereithalte, mir aber lange zu wenig erlaubt habe.

Ein halber, vielleicht ganzer freier Tag ohne Verpflichtungen, mit mir allein sein – so kostbar.
Warten, bis der äußere Takt abebbt und ich, langsam, meinen eigenen Rhythmus spüren kann.

Ich hoffe, du kannst dir auch immer wieder eine kleine oder größere Auszeit erlauben.

Die Gedichte von Giannina Wedde sind mir seit einiger Zeit eine wundervolle Begleitung.
„November“ stammt aus dem Band: Herzkammer der Nacht, Echter Verlag, 3. Auflage 2023

Herbstglück


Im Herbst wird das Licht milder,
weicher, ich mag es sehr.
Wenn möglich, komme ich immer wieder an meinen Lieblingsplatz am See.
Viele Morgen und Abende habe ich hier verbracht zum Schwimmen,
mit einem Buch, Café und oft in lieber Begleitung.
Lieblingsplätze zu haben tut mir gut, hilft mir, in Kontakt zu mir zu kommen in der bewegten Welt.
Das Schwimmen erlaubt mir, alle summenden Gedanken für eine Weile loszulassen.
Auch – und gerade, wenn das Wasser Ende Oktober kühler wird.
Herrlich erfrischend und die kleine Aufregung der Überwindung macht mir immer gute Laune.

Wenn ich mich umschaue, sehe ich den See, die Bäume am Ufer, die Berge am Horizont.
Immer anders und auch immer gleich, immer da, immer präsent.
Es stellt sich eine Ruhe ein in mir, wenn ich mich mit dieser Gelassenheit verbinde.

An welchem Lieblingsplatz verbringst du gerne Zeit?

Wie dürfen sich Mütter, dürfen sich Frauen erholen?

Heute morgen habe ich in der Zeit online auf Instagram einen spannenden Artikel zu diesem Thema gefunden:
Warum Mütter Urlaub ohne ihre Kinder machen sollten
Den Inhalt könnt ihr euch vorstellen, eine Mutter schreibt von ihrem Glück, auch einmal ohne ihre Kinder sein zu dürfen, darunter in den Kommentaren Zustimmung aber auch (hoch)erregte Anfeindungen – wie man mit so einer Einstellung überhaupt Kinder haben könne (oder dürfe)…
Wow!! habe ich mir gedacht, da geht es aber hoch her.

Meine Kinder lieben und, ja: auch gerne Zeit für mich haben
Als alleinerziehende, immer berufstätige Mutter von 4 Kindern, die inzwischen groß sind, erinnere ich mich noch zu gut an dieses kostbare Gefühl, Zeit für mich zu haben.
Ja, oft mit einem untergründigen schlechte Gewissen, oft war auch diese Auszeit nur hineingequetscht, oft gab es diese kostbaren Momente auch viel zu lange nicht. Ich denke, ich kenne fast alle diese Facetten.

Ich liebe meine Kinder – und daher haben sie verdient, eine möglichst(!) entspannte Mutter zu haben – eine, die Reserven hat für all die Unwägbarkeiten, für den Alltag, die ihnen ein Rollenmodell ist dafür, wie wichtig es ist, sich um sich selbst zu kümmern, um in der Kraft zu bleiben.
Daher das Wichtigste: es ist kein Widerspruch!

… und wenn ich keine Kinder habe?
Kinder zu haben steht hierbei für eine Rolle und Aufgabe in meinem Leben. Denn auch wenn ich keine Kinder hätte: eine andere Rolle, Aufgabe hätte mein Leben gekapert.
Mutter, Frau, Mensch: es ist wichtig, uns immer wieder eine Auszeit zu erlauben, in der wir wieder Kraft tanken.

Wie komme ich (wieder) in meine Kraft?
Mit meiner Freundin und Kollegin Melli, die einen vierjährigen Sohn hat und das Thema gerade unmittelbar erlebt, haben wir daher ein Wochenende für Frauen entworfen: Selbstfürsorge, Reflexion, Gemeinschaft: Wie komme ich (wieder) in meine Kraft?
Es findet dieses Jahr wieder statt: Ende Oktober in München statt.

Wenn du neugierig geworden bist: hier gibt es mehr Infos:
Wie komme ich in meine Kraft? Ein Woe von Frauen für Frauen.

IFS – Wie alles begann

Richard C. Schwartz war ein junger Psychotherapeut in den 80er Jahren, als er bemerkte, dass er mit seiner traditionellen systemischen Arbeit vorübergehend mit den Klient:innen Verbesserungen erarbeiten konnte, die aber nicht von langer Dauer waren.
Er zeigte sich offen und interessiert, ganz zuzuhören, als seine Klient:innen von Teilen berichteten, die dafür sorgten, dass sie sich auf eine bestimmte Art und Weise verhielten; er begann darauf hin, den inneren Anteilen seine ganze Aufmerksamkeit zu widmen und erfuhr, dass diese Teile mit den Klient:innen im Kontakt waren; es gab eine Menge von ihnen zu lernen…

Die Teile und das SELBST
Schwartz begann, die unterschiedlichen Teile zu erforschen. Da sie sich miteinander wie Mitglieder einer Familie verhielten, beschrieb er das Modell als „innere Familie“.
Schwartz lernte, dass es neben den Teilen auch eine innere Stimme des Mitgefühls gab, die sich zeigte, wenn die Teile sich etwas entspannen konnten. Er nannte es: das SELBST.
Von diesem Ort aus konnten Klient:innnen ihren Teilen hilfreich und heilsam begegnen.

Die Geschichte dieses Modells ist für mich immer wieder unglaublich spannend zu lesen.
Da ich selbst als ärztliche Wissenschaftlerin in einem Forschungsinstitut gearbeitet habe, kenne ich die Arbeit mit Hypothesen und die Energie, mit der wir den Weg zum Erfolg suchen. Sich davon zu distanzieren und einem „was, wenn es ganz anders ist“-Weg zu folgen, ist sehr bemerkenswert. Der Erfolg, mit dem seit über 30 Jahren Menschen auf der ganzen Welt mit diesem Modell in Resonanz gehen, Weiterbildungen besuchen, die Idee auch in Schulen, Organisationen, die Wirtschaftswelt tragen, zollt seinem Mut Respekt.
Wenn sie sich dafür interessieren, empfehle ich ihnen die Bücher von Richard Schwartz, zum Beispiel: No bad parts – Kein Teil von mir ist schlecht.

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The little things

The little things
The little moments?
they aren’t little…
(Jon Kabat Zinn)

…auf dem Berg sitzen, noch ein paar selbstgebackene Platzerl zum Tee und in die Weite schauen….
für mich gibt es wenig Schöneres im Winter.

Ganz dasein.
Auch hier hilft mir mein Atem, ganz zu mir zu kommen.

Heute sitze ich wieder am Schreibtisch – aber das Bild schickt mir die intensive Erinnerung prickelnd unter die Haut – wunderbar.

Erlaube dir einen Moment des Innehaltens – welche Bilder kommen dir…?
Coco

Den Puls des eigenen Herzens fühlen

 

 

Heute morgen der erste Schnee ….
leise hat der Winter Einzug gehalten, wie schön.
Es wird ganz still im Außen.

Den Puls des eigenen Herzens hören.
Dankbar annehmen, dass er für uns sorgt.
Mit dem Einatmen Energie tanken,
mit dem Ausatmen loslassen: alles was gerade losgelassen werden will.

Wie ist das gerade bei dir?
Nimm dir eine Minute Zeit – für dich.
Coco

Ich stehe auf einem hohen Berg…

Alltägliche Rituale wie diese Atemübung helfen mir dabei, innezuhalten und zu mir zu kommen.
Wenn sie auch noch mit starken Bildern verknüpft sind, stellt sich der spirit von selbst ein.
Besonders gern mag ich diese Atem-Übung aus dem Qi Gong, ich habe sie von meinen IFS-Lehrtherapeutinnen Eva und Marlene gelernt:

Ich stehe auf einem hohen Berg.
Vor mir das weite Land.
Über mir der weite Himmel.
Ich strecke mich der Sonne entgegen.
Ich öffne mich ganz weit.
Ich umarme das weite Land
hole es nah an mich heran
und lasse es tief in mich hinein.

Diese kurze Übung wiederhole ich mindestens dreimal – und so oft sie mir gut tut – ganz in meinem Tempo. Die Arme bewegen sich zum Rhythmus der Zeilen, der Atem folgt von selbst – oder verknüpfe bewusst jede Zeile mit dem Ein- oder Ausatmen. Auch bei Aufregung hilft sie mir, mich zu beruhigen.

hier könnt ihr euch das Video dazu ansehen

Gestern auf dem Berg war es eine besondere Freude, diese Übung für euch aufzuzeichnen. 
Ich merke, wie sich die Bergluft-Glücks-Stimmung beim Ansehen überträgt – ich hoffe, das geht euch genauso.

P.S. … und wer genau hinhört, merkt, dass mein Kameramann die Übung kommentiert hat ?.

Mit dem Atem verbunden

 

Das neue Jahr schaut so erwartungsvoll – was biete ich ihm denn?

Natürlich habe ich Ideen, Vorsätze; die Zeit zwischen den Jahren nutze ich wie viele von euch auch: zum Innehalten, Nachsinnieren – Schauen, was kommt, wenn ich nur da bin und loslasse vom quirligen Alltag.
Meine beste Begleiterin in dieser Zeit ist die Achtsamkeitsmediation.
Achtsamkeit als Basis meiner Haltung: ein Thema, das ich nähre und pflege – so auch in diesem Jahr – und weitergebe, meinen Klienten und den Teilnehmern in meinen Seminaren.

Jede Meditation beginnt mit dem Atem: ich beobachte ihn, nehme wahr, wie er gerade ist, lasse ihn so sein.

Das ist genug. 
Und immer und immer wieder kehre ich zu ihm zurück,
… lasse mich in meinem Atem nieder, lasse mich von ihm tragen.
Egal, wohin meine Gedanken mich genommen haben – er bringt mich in den Moment zurück – sofort.

Heute war ich im Schnee unterwegs mit Kindern und Hund.
Es gibt viel zu reden, zu lachen, zu schauen.
Und dann kommt dieser eine, kleine Moment, in dem ich allein bin, in Ruhe: und in meine Inneres lausche: auf meinen Atem.

Das ist mein Moment, in dem ich wirklich präsent bin.
Kleine Wirkung – großes Glück.

Kreative Unruhe

Sturmfreie Bude
… Herrlich….
Sturmfreie Bude, alle Lieben sind unterwegs – nur der beste Hund der Welt und ich zuhause.
Natürlich gibt es eine lange Liste mit Längstüberfälligemundwirklichdringedem….
Aber in dem schier endlosen Zeitfenster von einer Woche erlaube ich mir 2 Tage: Zeit für mich.
Metime.
Das geht ja nur, wenn ich mir das ausdrücklich erlaube, Zeit dafür blockiere, sonst frisst der langweilige Alltag alles auf, der schleichende Nimmersatt.
Also: ich bin früh wach, die Zeit will ja genutzt werden.
Café.
Morgenseiten schreiben und dabei bemerken, dass in mir schon eine Anspannung sitzt: weil: diese kostbare Zeit will ich ja wirklich, wirklich für mich schön verbringen.
Aber womit anfangen?
Und welche der vielen köstlichen Ideen verwirklichen? Welche ist gut wertvoll genug?
Eine halbe Stunde wäge ich ab, überlege. Es fühlt sich nach Stress an.
Wirklich jetzt? Das soll meine metime sein??

Notbremse

Ich bin ratlos. Was passiert da?
Erinnere mich an einen Salonabend bei Coco&Ella: Wir waren auf der Suche nach dem: Was tut mir gut? Was erlaube ich mir?
Warum will ich etwas machen, warum muss ich, obwohl es ja ausschließlich für mich ist, etwas besonderes, tolles machen?

Ich lege mich auf den Teppich, nix machen hilft als Notfallplan sehr gut. Der beste Hund sneakt sich dazu. Der erlaubt sich das immer, nixtun.
Atmen.
Und dann ist es plötzlich ganz einfach: ich mache jetzt wirklich nix. Entweder es kommt eine Idee, oder nicht.
Ein bissl komisch, aber – es sieht ja niemand ;-).

Wenn das Gedankenmeer ruhig daliegt, trudeln langsam kleine Ideenschnörkel an die Oberfläche. Malen – das wär fein. Oder Zeichnen.
Draufloskitzeln und schauen, was sich ergibt.

Dem gestalterischen Ich Raum geben

Ich kritzle, skizziere, radiere, radiere wieder, verzettel mich mit Muße, muss zwischendrin immerwieder grinsen, wenn ich dran denke, was ich mir da erlaube. Krame alte Klassik-CDs heraus, höre Brahms, Mozart, tauche ab in alte Erinnerungen.
Und – wunderbar und verlässlich – die kreativen Teile gehen in Führung. Ohne Druck ergibt sich – mühelos – eine Idee, eine Form:
Ein Motto für meine Sommer-todo-mindmap: Meine Sommarwerkstatt. Werkstatt für das Ausmaß der Arbeit. Sommar – Metapher für die vielen Sommarcafés die wir schon in Schweden besucht haben. Erinnerungen an wunderbare lange Urlaube.

Und nach anderthalb Tagen ist es fertig, mein Sommarmotto.
Ich freu mich, wie schön es geworden ist – und ein bissl stolz bin ich auch.
 Den restlichen Tag schlendere ich durch meine unaufgeräumte Bude und zupf nach dem Lustprinzip da und dort herum.
Und es fühlt sich genau richtig an.
Love it.

.. mein Aha

Im Kopf habe ich oft – ohne es zu wollen (ach, diese Reflektiertheit ?) einen genauen Plan, Teile, die wissen, wie es sein soll, damit es gut wird: meine Selbstfürsorge-Teile wollen ich auftanken – und zwar am besten auf Knopfdruck.
Und immer wieder beschenkt mich das Leben mit neuen Erfahrungen – wenn ich den Teilen und ihren Anliegen und Befürchtungen zuhöre, können sie sich gleich ein bissl entspannen… und ich kann der Kreativität Raum geben.
Glücklich, dass ich jeden Tag dazulernen kann, Meine Teile und ihre Muster kennenlernen – und das Wichtigste: etwas Neues ausprobieren. Mein Leben gestalten.
Ich freue mich aufs nächste Mal!

.. und wie sieht es bei dir aus?

Wie gelingt dir deine metime? Kannst du loslassen und dich dem Nichtstun hingeben – wie lebst du selbstfürsorgliche Momente?
Was macht dich kreativ?
Die Forschung beschäftigt sich schon lange mit dem Zusammenhang zwischen Langeweile und Kreativität. Sicher gibt es keinen einfachen, linearen Zusammenhang, es ist aber auf alle Fälle spannend, es zu versuchen:
Die anfängliche Unruhe zu er-leben und auszuhalten … und zu schauen, was für Ideen kommen.
Ich wünsche dir viel Vergnügen beim Auszuprobieren!

Kleiner Berg mit großer Wirkung

RwieResilienz
oder kleiner Berg mit großer Wirkung.

Resilienz beschreibt unsere psychische Widerstandfähigkeit, wie gut wir mit einer krisenhaften Situation umgehen können – mit dem Ziel, unsere psychische Gesundheit aufrechtzuerhalten oder wiederzugewinnen, aus einer Krise vielleicht sogar gestärkt hervorzugehen.

Die Widerstandsfähigkeit stärken
Die Forschung hat verschiedene Faktoren (Ressourcen) herausgearbeitet, die – allein und vor allem im Zusammenspiel – zur Entfaltung der Widerstandskraft beitragen.
In meinen Seminaren zum Thema Resilienz geht es vor allem um die Frage, wie wir diese Ressourcen stärken können.
Es gibt viele unterschiedliche Wege – für mich liegt der Kern darin, mich selbst als Gestaltende wahrzunehmen und damit meine Kompetenzen und den Handlungsspielraum zu erkennen.

Hier ein Beispiel, wieviel Resilienztraining in einer einfachen Unternehmung steckt, wenn ich mir erlaube, wahrzunehmen, was – sozusagen im Vorbeigehen (-wandern) entsteht: ich habe es unter die Lupe genommen und die Ressourcen in Klammern aufgeführt.

 

Letzte Woche war ich seit langem endlich einmal wieder auf einem Berg …

Die Idee
… Das Wetter ist schön und ich hab endlich Zeit: der Berg ruft!

Wenn ich nachrechne: ich war zuletzt im Herbst 2019 unterwegs, ganz schön lang her. Puh. Meine Kondition: unterirdisch. Soll ich überhaupt??
Aber… muss ja nicht gleich ein 3000er sein (Emotionssteuerung, Annehmen, was ist)!
Und allein gehen muss ich auch nicht – ich suche mir Verstärkung (Handlungsspielräume erkunden, Lösungsorientierung).
Es findet sich ein Freund (soziale Unterstützung), der gleich noch ein besonders spannendes Ziel vorschlägt, ein bisschen außerhalb der ausgetretenen Pfade.
Noch 4mal schlafen. In dieser Zeit denke ich an meine bisherigen Bergerlebnisse und komme an ganz vergrabene Erinnerungen: Dankbarkeit über alles, was ich schon erleben durfte – die Vorfreude steigt (positive Emotionen)…

Es geht los! Ich wache viel zu früh auf, höre in mich hinein: ein bisschen Sorge, ob ich wirklich fit genug bin… und beruhige mich selbst: es ist so, wie es ist – (Emotionssteuerung) und es wird schon gut gehen (Optimismus).
Bisher habe ich alle Bergtouren gut gemeistert (Selbstwirksamkeit)!

Abenteuer im Taschenformat –  Der Aufstieg
Unsere Wanderung ist ein abwechslungsreiches Vergnügen: breite Wege, verschlungene Pfade, weglos durchs Gebüsch, ein bissl kraxln; Vogelgezwitscher, Waldgeruch, zarte Blumen im Fels. Stehenbleiben, innehalten, zu mir kommen und: genießen (Dankbarkeit, positive Emotionen).
Wir tauschen uns aus über Berufliches und Privates, Leichtes und Tiefes. Wir lachen und schweigen gemeinsam und meine Gedanken werden lebendig. Es kommen mir ein paar Ideen für meine systemische Arbeit, die ich weiterverfolgen möchte (Kohärenz, Ziele).

Der Gipfel: gehört uns nach einem netten Gespräch mit 2 Wanderinnen, die im Aufbruch sind, allein. Ich habs (natürlich;-) geschafft (Selbstwirksamkeit)! Und staune wieder einmal wie ein Kind, völlig erfüllt von der Schönheit der Natur und dem Gefühl der Lebendigkeit (Sinnhaftigkeit).
Zeit für die verdiente Gipfelbrotzeit (Erfolge feiern)!

Schnurren am Berg  – oder der Abstieg
In der Almwirtschaft gibt es neben der Erfrischung noch eine Erkenntnis: wie nah das kleine Glück ist, hier zum Beispiel als Kuhglockengeläut (es wird schon fast langweilig: Dankbarkeit, Optimismus).
Und zu guter Letzt: im Abstieg noch einmal anhalten, auf einer Almwiese in die Sonne legen und mich sattsehen an der Pracht. Wenn ich schnurren könnte, hier wär es zu hören (Entspannung)!
Ganz angefüllt von diesem Glück komme ich nach Hause – schwelge in den Bildern, die mein Gehirn mitgenommen hat – Lebensfreude pur. Ich freue mich, meine neuen Ideen weiterzuspinnen –
und ein paar neue Bergziele sind natürlich auch schon in Planung (Ziel- und Lösungsorientierung)!

Resilienz – das Mosaik aus unseren Kompetenzen
Dieser Begriff Resilienz klingt so groß – aber es ist kein unförmiges Schutzschild, das wir mit uns herumschleppen. Resilienz ist ein feines Netz aus Erfahrungen und Kompetenzen, das wir gezielt – aber auch im Vorbeigehen, z.B. wenn wir für uns selbst sorgen – weben und verdichten. Es hilft uns, wenns drauf ankommt: flexibel zu reagieren, uns unserer Ressourcen zu erinnern – und den Kopf oben zu behalten.